Wenn man in manchen Zeitschriften die Artikelüberschriften nach (guten) Ratschlägen durchsucht, findet man so einiges. Die Tendenzen gehen allerdings in unterschiedliche Richtungen.
5 Tipps für mehr Erfolg
Nur wer sich ändert, bleibt sich treu
Wie man seine schlechten Gewohnheiten los wird
Nimm dich an, so wie du bist!
Wie man seine Macken lieben lernt
So überwindet man seine Selbstzweifel
Ja, was denn nun? Soll ich nun so bleiben oder soll ich mich ändern?
Der Blick auf die Vergangenheit
Beim Blick in die Vergangenheit gibt es viele Anlässe, sich zu ärgern oder zu schämen, dass man etwas nicht besser gemacht hat. Doch es gibt keinen einzigen Grund, sich so zu fühlen. Man erhofft sich vielleicht, durch die Selbstabwertung den Impuls zu setzen, es das nächste Mal besser zu machen. Aber funktioniert es wirklich?
Ich nehme mal ein persönliches Beispiel: Als ich in die Schule kam, war ich körperlich gesund und hatte Spaß an der Bewegung. Doch im Vergleich mit meinen Klassenkameraden konnte ich etwas weniger schnell und ausdauernd laufen. Meine Stärke war das Fahrradfahren, da bin ich fast allen davongefahren.
Im Sportunterricht gab es aber keine Fahrräder, sondern es wurde viel gelaufen. Weil ich damit keine gute Erfahrung gemacht hatte, versuchte ich es zu vermeiden und fiel im Vergleich noch weiter zurück. „Ich bin kein Läufer“ und „Laufen ist doof“ waren für mich bald so wahre Aussagen wie „Morgens geht die Sonne auf“.
Ich habe mich geärgert, dass ich langsam war. Ich habe mich geschämt, weil ich langsam war. Bin ich dadurch besser geworden? Im Gegenteil!
Der Sinneswandel
Vor einigen Jahren habe ich dann mehrere Anregungen bekommen, die mich überzeugt haben, dass Laufen eine gesunde und Spaß bringende Sache sein könnte.
„Aber ich bin doch kein Läufer!“
„Laufen ist doof!“
Da waren sie wieder, die alten Denkmuster. Zusammen mit dem Gefühl der Unzulänglichkeit war es gar nicht so einfach für mich, ein Deal mit mir selbst zu machen. Trotzdem habe ich mir Schuhe gekauft und mich an ein leichtes Trainingsprogramm gemacht.
Die andere Seite des Deals war nämlich das Entscheidende dabei. Ich habe mir selber erlaubt, jederzeit wieder auszusteigen, wenn sich das Laufen wirklich doof anfühlt. Und ich habe mir versprochen, dass ich meine anfängliche Leistung nicht selber als zu schlecht beurteile.
Inzwischen laufe ich ganz regelmäßig und habe Spaß dabei. Ich bin ein Läufer!
Entspannte Gegenwart
Sich selber mit seiner Vergangenheit so anzunehmen, wie man nun mal ist, hat gleich mehrere Vorteile. Das Leben ist deutlich stressfreier. Das Selbstwertgefühl hat Zeit, sich richtig zu erholen. Und es macht Mut, die Scheuklappen ein wenig zu lichten und noch etwas genauer wahrzunehmen, wie das eigene Leben eigentlich so läuft.
Wenn man dabei feststellt, dass man etwas ändern möchte, dann hilft es, die Kritik am Verhalten und nicht an der Person festzumachen. Nicht: Ich bin ein Vielfraß, ich muss ein Asket werden! Sondern: Welche Kalorienbombe kann ich am leichtesten weglassen? Wie mache ich es zur Gewohnheit, bessere Nahrungsmittel zu essen?
Und in Zukunft?
In Zukunft möchte ich besser werden. Lernen macht mir Spaß, neue Sichtweisen finde ich spannend, kleine und große Erfolgserlebnisse fühlen sich toll an. Besser werden bedeutet für mich gesünder Leben, herzlicheren Umgang mit meinen Mitmenschen, mehr Zeit für das Wesentliche haben und noch viel mehr.
Besser werden heißt auch immer mal wieder den Schritt aus der Komportzone heraus zu machen und sich auch mal anzustrengen. Vielleicht sogar so regelmäßig, dass es zur Gewohnheit wird.
Ich besser‘ mich ist mein Weg, nicht mein Ziel.