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Gesucht wird…

Unternehmen suchen in Stellenanzeigen gerne nach motivierten Kandidaten, manchmal gibt es sogar Formulierungen wie: „Sie sind äußerst motiviert, engagiert und handeln proaktiv? Dann bewerben Sie sich bei uns.“

Was mich daran wundert, ist die Darstellung von Motivation als Charaktereigenschaft. Die Denkweise lautet dann: Entweder man ist motiviert oder man ist es nicht – unabhängig vom Kontext.

Dabei ist Motivation doch eine emotionale Triebkraft für unser Handeln, die je nach Situation und persönlicher Veranlagung unterschiedlich ausgelöst wird. Fühle ich mich energiegeladen, um etwas Bestimmtes zu erledigen, dann brauche ich keine zusätzliche Hilfe. Wenn ich allerdings gerade keinen „Schub“ verspüre, dann habe ich trotzdem Möglichkeiten, wie ich etwas erledigt bekomme.

Entweder ich kenne die Motive, die mich üblicherweise in Gang bringen, und verändere meine Umgebung so, dass sie für mich motivierender wirkt. Wenn ich weiß, dass ich auf Anerkennung, Einfluss, Status oder andere Motive anspringe, dann kann ich diese nutzen.
Oder aber ich beiße mich durch, obwohl ich nicht von einer Welle getragen werden. Mit reiner WIllenskraft oder aus Gewohnheit kann ich dann tun, was getan werden muss.

Diese beiden Möglichkeiten fallen in der Psychologie in den Bereich der Volition, was man unscharf als den Prozess der Zielerreichung durch Willenskraft bezeichnen kann. Volition ist eine kognitive Leistung. Volition kann man lernen.

Sollten Unternehmen nicht eher nach hoher Willenskraft Ausschau halten?

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